Gschichten aus dem Alpbachtal - Drei Farben: Weiß

Drei Farben Alpbachtal: Weiß

Eigentlich wollte ich die Farbe "Grau" nennen, aber leider ist meine Missionierung der Weltliebe zu dieser Farbe noch nicht ganz durchgesickert, also lautet lediglich der heimliche Untertitel "Zauberhaftes Grau im Alpbachtal".
Denn Grau war es am nächsten Morgen in Brandenberg, nachdem wir eher im Frühling angekommen waren - ein Wintertraum, wie ich es mir gewünscht hatte.

Jahreszeitenzauberei: Von Grün zu Weiß im Alpbachtal
Von grün zu weiß über Nacht

Somit stand auch unserer Schneeschuhtour nichts mehr im Weg. Die ging bei Neuschnee quer durch die schöne Landschaft oberhalb des Alpbachtales ins Skigebiet Reith hinein.

Schneebedeckte Berge in den Alpen
Blick ins Alpbachtal

Allerdings stellte sich das Laufen durch den vielen Neuschnee als so krass anstrengend heraus, dass wir - und jetzt bitte nicht lachen - ernsthaft auf Dreiviertelstrecke die Segel Füßchen gestrichen haben und den Rest mit dem Lift raufgefahren sind.

Schneeschuhwandern im Alpbachtal
Krass anstrengend, aber wunderschön!

Das war mir einigermaßen unangenehm, hatte ich doch dem Mann für die allererste Schneeschuhtour seines Lebens vorgeschwärmt, wie "wahnsinnig einfach" das Schneeschuhlaufen sei, man könne "einfach so den steilsten Berg hinauflaufen". Hüstel.
Dass dem nicht so ist, wenn man bei jedem Schritt in ca. einem halben Meter pulverigem Neuschnee einsackt und manchmal auf dem darunter gefrorenen Boden ausrutscht, davon konnte ich mich nun selber überzeugen.

Schneeschuhwandern im Alpbachtal
Fast oben, yai!

Schön auf jeden Fall, dass wir einen Guide dabei hatten. Auf mich allein gestellt bin ich bisher nur im Flachland Schneeschuh gelaufen, in den Bergen ist es hingegen immer ratsam, einen Guide zu haben. Netterweise werden diese im Alpbachtal kostenlos dreimal pro Woche gestellt. Ja, tatsächlich, mit der bereits im letzten Post erwähnten Alpbachtal-Card kann man sich den angebotenen Führungen gratis anschließen. Das fand ich schwer bemerkenswert, denn als ich vor Jahren das erste Mal im Österreichischen Schladming eine Schneeschuhtour buchte, musste ich dafür doch einiges berappen.

Das Ende der Tour führte uns dann auf die Dauerstoa Alm auf 1862 Meter, mitten im Skigebiet. Ur-gemütlich, warm, mit offenem Feuer und toller Atmosphäre.

Dauerstoa Alm Alpbach
Dauerstoa Alm im Alpbachtal

Nach einer kleinen Mittagsstärkung ging es dann wieder ins Tal. Zwar hätte ich Lust gehabt, dort oben den ganzen Nachmittag zu verbringen, aber ein bisschen mehr vom Alpbachtal wollten wir dann doch noch sehen, und ich konnte meinem Grau-Fimmel noch ordentlich frönen, denn das Alpbachtal ist einfach wirklich sehr bezaubernd in all seinen Grautönen und ein bisschen so, wie man sich Tirol eben wünscht.

Tannen im Schnee
Mit der Gondel ins Tal: Ein Zipfel blau zeigt sich
Schnee im Alpbachtal
Grau und braun von seiner hübschesten Seite
Pferdekutsche, Tirol
Und die Kutschen, ich schwöre, die fahren da wirklich rum und waren nicht bestellt!
Schnee im Alpbachtal
Schnee!

Auch am nächsten Tag kam schneemäßig noch ordentlich was herunter, vor allem in den höheren Lagen. Während der Mann Skifahren ging, wovon er in den kommenden Tagen noch berichten wird, hatte ich Lust, einen der vielen Wanderwege auszuprobieren.
Der mittlere Höhenweg von Alpbach nach Inneralpbach bescherte mir dann sogar einige sonnige Momente.

Hütte im Schnee
Auf dem mittleren Höhenweg Alpbach - Inneralpbach
Alpbachtal im Winter

Der Höhenweg verläuft mit nur wenigen Steigungen, wird mit 2-3 Stunden Gehzeit angegeben, ist aber mit zügigen Schritten eher in eineinhalb Stunden zu schaffen. Ich hatte wunderbare Ausblicke ins Tal, daher: Sonnenseite beachten!

Alpbachtal im Winter
Man beachte bitte das Geweih an diesem traumhaft gelegenen Märchenhaus...

Als ich den Mann dann von der uns schon bekannten Dauerstoa Alm abholte, zog es leider wieder ein bisschen zu - gut für die Skisaison, nicht so richtig für grandiose Bergausblick-Fotos, ein paar Fernblicke konnte ich dennoch einfangen.

Schnee in den Kitzbüheler Alpen
Skigebiet Reith im Alpbachtal

Leider macht so viel Schnee und Glück sehr müde und ich muss gestehen, dass wir anschließend unseren Rodelausflug abgekürzt haben und einfach hinter unserem Hotel rodeln gegangen sind. (Böse, wenn man so viele Möglichkeiten hat: man wird faul!) Aber auch der Brandenberger Hausberg war nicht zu verachten...

Rodeln
Rooodeln!

Mehr darüber demnächst im Gastpost vom Mann.

Brandenberg

PS: Ich habe mich übrigens entschieden: Ich hätte dann doch gerne noch ein bisschen Winter, bevor der Frühling wiederkommt...
PPS: Mehr Weiß findet Ihr übrigens bei Luzia Pimpinella, sogar in sehr frühlingshafter Weise.


TTT - TierischeTouriTipps


Unternehmen (im Weißen):


Unterkommen:


Disclaimer: Ich wurde von Tirol Werbung und dem Alpachtal auf diese Reise eingeladen. Ein furchtbares Dilemma, denn dadurch habe ich sicherheitshalber mindestens fünfmal das Wort "wunderbar" und zweimal das Wort "zauberhaft" gestrichen, um nicht in den Generalverdacht des Gschmiertgewordenseins zu fallen. Dabei ist meine Begeisterung so echt wie die drei Farben in diesem zauberhaften Tal. Außerdem ein Dank an Michael, der uns so großartig herumgeführt und mit vielen tollen Informationen und Tipps versorgt hat. 

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